
Volto Santo - Das heilige Tuch von Manoppello

Historische Hintergründe

Das Kapuzinerkloster
Im Jahre 1618 auf 1620 entstand das Kapuzinerkloster in Manoppello das dem Erzengel Michael geweiht wurde. Am 6. April 1646 wurde das Volto Santo zum ersten mal dort ausgestellt. Es war zu der Zeit und in den folgenden 40 Jahren kein Kultobjekt, es stand auf der rechten Seite in einer kleinen Nische der Kirche und wurde kaum beachtet. 1686 erbaute man dann auf der linken Seite der Kirche eine kleine Kapelle mit einem Altar wo man das Volto Santo aufstellte. Nach einigen starken Erdbeben im 17. Jahrhundert begannen die Menschen das Volto Santo zu verehren und beteten für ihre Sicherheit. Das veranlasste P. Bonifacio di Ascoli eine Prozession ins Leben zu rufen in der das Volto Santo in einer Prozession durch die Ortschaft geführt werden sollte. Ab dem Jahr 1712 geschah dies jeden zweiten Sonntag des Monat Mai bis ins Jahr 1750, seit diesem Jahr, und bis heute, findet die Prozession immer am dritten Sonntag des Monat Mai statt.

Das Klarissenkloster:
Anfang des 19. Jahrhundert mussten die Mönche zwei mal das Kloster aufgrund der Aufhebung religiöser Gesetze verlassen. Am 6. September 1811 verließen die Mönche das erste mal ihre Kirche. Man brachte das Volto Santo in dieser Zeit zu den Klarissen dessen Mitglieder nach den Regeln der heiligen Klara von Assisi lebten. Klara war eine Weggefährtin des heiligen Franz von Assisi und Gründerin des kontemplativen Frauenorden der Klarissen. Das Klarissen Kloster befand sich hinter geschützten Mauern und so brachte man das heilige Tuch vorerst dort unter. Am 16. Mai 1816 konnten die Mönche wieder in ihr eigenes Konvent und feierten am folgenden Sonntag das Volto Santo.
Wissenschaftliche Untersuchungen

Er vergrößerte das Bild bis auf einzelne Fasern und konnte somit feststellen das sich keine Überreste von Farbe auf den Fasern befanden. Er konnte auch den Einsatz von Aquarellfarben ausschließen, da die Feinheiten im Mundwinkel (siehe Foto) zu genau sind und die Details mit Aquarellfarben auf dieser hauchdünnen Seide leicht verlaufen wären. Einen Druck schließt er ebenfalls aus, da das Tuch mindestens aus dem 15. Jahrhundert ist und zu dieser Zeit keine Techniken vorhanden gewesen sein sollen die ein solchen Druck ermöglicht hätten.

Meine persönliche Meinung zu diesem mysteriösen Abbild Jesus Christus ist nach meinen Recherchen zweigeteilt. Zum einen kommt es mir wahrlich sehr merkwürdig vor das es ein Turiner Grabtuch gibt das bereits viele Rätsel aufgeworfen hat und mit dem Volto Santo irgendwo ein zweites Grabtuch existieren soll. Der Gedanke das es eine Druck-Technik gab die bis heute unbekannt geblieben ist, ist für mich eine recht plausible Erklärung die ich nicht los werde.Was mich weiterhin stört sind die mangelhaften Informationen die von offizieller Seite mitgeteilt werden, wie zum Beispiel der Name des Professor, der auf der offiziellen Webseite www.voltosanto.it als Professor Vittore erwähnt wird und zu dem ich keine weiteren Berichte finden konnte.

Allerdings muss man schon sagen das selbst ich irgendwo dem Bann des heiligen Tuch verfallen bin und mich doch tiefer in die Materie hineinrecherchiert habe als ich anfänglich wollte. So musste ich zum Beispiel erfahren das die Gesichtszüge auf diesem Schleier genauso sind wie auf dem Turiner Grabtuch. Das wirft Rätsel auf die man nicht ohne weiteres von der Hand weisen kann. Irgendwo ist das Bild schon faszinierend, sehr fein und filigran gearbeitet, doch solange der Schleier nicht auf Herz und Nieren von einer ordentlichen wissenschaftlichen Kommission untersucht wird, bleibt es für mich ein gekonntes Gemälde eines sehr begabten Mannes oder Frau.